Pressemitteilungen können Aufmerksamkeit wecken für Dein Unternehmen, Deine Website, Deine Produkte und Angebote. Aber lohnt es sich, für das eigene Unternehmen, das eigene Angebot auch Pressemitteilungen zu nutzen? Kann man das vielleicht auch ohne eigene Erfahrungen in diesem Bereich selbst machen, oder nutzt man besser professionelle Hilfe? Und die wichtigste Frage: Was nützt es mir, meinem Unternehmen, meinem Shop?
Die Antwort auf diese wichtigste Frage ‘Lohnt es sich?’ ist wohl die schwerste. Tatsache ist, dass eine Pressemitteilung auf verschiedene Arten und auf verschiedenen Ebenen wichtig und nützlich sein kann. Nicht alle zahlen sich in barer Münze aus oder lassen sich so einfach gegenrechnen wie Online-Anzeigen. Aber sie haben ihren Wert.
Dinge auf den Punkt bringen
Den ersten wichtigen Punkt erkennst Du schon, wenn Du anfängst, Dich mit dem Thema Pressemitteilung zu beschäftigen. Wie ist mein Angebot strukturiert. Was hat die Welt davon, wer sollte Geld ausgeben, um mein Angebot zu nutzen? Selbst wenn Du zuvor schon eine Website für Dein Angebot erstellt hast oder einen Business-Plan geschrieben hast – das hier ist anders.
Du richtest Dich an Menschen, die entscheiden, ob dieses Angebot für Ihre Leser oder Zuschauer interessant ist. Da geht es nicht darum, ob Du damit Geld verdienen kannst (was zum Beispiel Deine Geldgeber interessiert. Oder ob Du auf die Wünsche Deiner Website-Besucher eingehst. Dein Angebot wirkt plötzlich recht profan, wenn Du es in wenigen Worten zusammenfasst um zu beweisen, dass es im Rahmen des Informationsangebotes beispielsweise einer Tageszeitung berichtenswert erscheint.
Sich selbst über Ziele und Angebote klar werden
Wahrscheinlich entdeckst Du dabei, dass Du einige Fragen eines Redakteurs (die Dir jetzt gerade selbst einfallen) nicht vernünftig beantworten könntest. Dass Du den Nutzen besser herausstellen musst. Und dass Du vielleicht sogar irgendwas an Deinem Produkt noch ergänzen oder verbessern solltest. Und alleine dafür hat sich das Vorhaben einer Pressemitteilung ja schon gelohnt, finde ich.
Den Text selbst schreiben?
Bleibt die Frage, ob Du professionelle Hilfe brauchst, um diese Pressemitteilung dann abschließend selbst zu verfassen. Dazu ist ein geübter Umgang mit der deutschen Sprache hilfreich. Und ein Blick auf die Arbeitsweise von Journalisten und Redakteuren. Wer hier schon Erfahrungen gesammelt hat, der kann sich auch an die eigene Pressemitteilung trauen. Wer die Erfahrungen noch nicht hat, der sollte zumindest bei der ersten Pressemitteilung auf Unterstützung zurückgreifen.
Und dann gibt es schließlich noch ein paar gar nicht so unwichtige Randbereiche, bei denen fremde Hilfe ganz sinnvoll ist. Das fängt schon an bei der Themenfindung. Unter welche Überschrift stelle ich meinen Pressetext, was ist der Schwerpunkt, womit wecke ich am meisten Aufmerksamkeit. Vielen Menschen fällt es schwer, eine Idee für eine funktionierende Pressemitteilung zu entwickeln. Gar nicht zu reden von mehreren Ideen, damit man eine Auswahl hat und die Alternativen kennt.
Grammatikalisch korrekt sollte sie sein. Der Stil sollte zum Produkt oder zum Unternehmen passen. Und dann gibt es auch immer noch ein paar Formulierungen, die in einer Branche aussagekräftig sind. Weniger Bedeutung würde ich einer Formatierung des Pressetextes beimessen. Nach meiner Erfahrung bevorzugen die meisten Redakteure unformatierten reinen Text. Selbst ein Vorschlag für eine Überschrift ist nur ein Vorschlag: Wie ein redaktioneller Text letztlich erscheint, das entscheidet alleine die Redaktion.
Vergleich mit Anzeigen und Social Media
Warum ist die Pressemitteilung jetzt so anders als ein Artikel im Blog oder Beiträge in den Sozialen Medien? Generell gilt ja für alle Veröffentlichungen, dass man Expertise in seinem Fachgebiet braucht, dass man sich gut und verständlich ausdrücken kann, dass man authentisch ist. Allerdings ist die Toleranz in fast allen anderen Bereichen höher. Da können Texte schon mal sehr persönlich gefärbt sein, sie können werbliche Aussagen enthalten oder man kann sich an einigen Passagen auch mit Allgemeinplätzen durchmogeln.
Bei Pressemitteilungen, die veröffentlicht werden sollen, ist dafür kein Platz. Zwar wird der Umgang in Redaktionen auch mit werblichen Texten in manchen Redaktionen auch lockerer, die Grenzen zwischen Anzeigen und redaktionellen Texten scheinen sich zu verschieben. Das ändert aber nichts daran, dass viele Leser oder Zuschauer trotzdem sehr wohl unterscheiden zwischen vollmundigen Werbetexten und konkreten, nachprüfbaren, objektiven Aussagen. Und wer an dieser Stelle daran scheitert, Vertrauen aufzubauen, hat nichts gewonnen.
Fazit
Es gibt viele Bereiche, in denen man einfach mal loslegen sollte und Erfahrungen sammeln kann. Pressemitteilungen gehören nach meiner Einschätzung nicht dazu. Wer mittelfristig seine Pressemitteiungen selbst schreiben will, der sollte zumindest in der Anfangszeit Unterstützung suchen. Einen Coach oder noch einfacher, jemanden der das Schreiben übernimmt.
Nach meiner Erfahrung aber haben die meisten Menschen nicht den Ehrgeiz, hier journalistisch tätig zu werden – was auch verständlich ist. Das eigene Fachwissen und die Erfahrung direkt in seine Vorhaben zu investieren und ‘fachfremde’ Aufgaben den Spezialisten zu überlassen ist sicher die lohnendere Aufgabe.
Der Beitrag Pressemitteilungen – selbst verfassen? erschien zuerst auf joachimott journal.